Vom 6.-8.9.2018 reiste Kreatives Sachsen zusammen mit UnternehmerInnen aus Chemnitz, Dohna und Dresden nach Österreich ins schöne Linz, um das Ars Electronica Festival zu besuchen.
In einem analogen Pecha Kucha-Format stellten sich die TeilnehmerInnen und Ihre Arbeit im Bus einander vor.
An unserem ersten Ars-Electronica-Entdeckertag machten wir uns erst einmal mit den hiesigen Gepflogenheiten vertraut: Linz, dieses beschauliche Medienkunst-Mekka, mit seinem spannenden Architekturmix aus Tokio und Wien, seinen auffallend netten BewohnerInnen und den scheinbar 360 verschiedenen Linzer Torten wurde uns sofort sehr sympathisch.
Dann ging es auf in die Postcity, einem ehemaligen Postgebäude, in dem das Festivalzentrum untergebracht war. Wir schwärmten aus und jeder konnte nach den eigenen Interessenschwerpunkt die Ausstellungen, Konferenzen oder Diskussionsrunden explorieren. Besonders strebsame Mitreisende absolvierten auch schon einige der zahlreichen Programm-Satelliten, zum Beispiel das Ars Electronica Center, wo eine Best-Of-3D-Show nebst Experimentalfilmen geboten wurde oder das Kino Moviemento, das Animationsfilme zeigte. Auch die hiesige Kunsthochschule sowie diverse Kunsthäuser dockten sich mit ihrem Programm an das Festival an und präsentierten Positionen, die Medienkunst, Technologie und Gesellschaftskritik geschickt miteinander verwebten.
Zum Abendessen sprachen wir mit Wolfgang Gumpelmaier-Mach von der Creative Region Linz & Upper Austria und tauschten uns zu den Yays und Nays der jeweiligen Kreativszene aus.
1200 KünstlerInenn beteiligen sich am Festival – da ist es gar nicht so leicht, einen Überblick zu bekommen. Wir starteten in den Samstag deshalb mit einer Hotspot-Führung durch die Hauptausstellung in der Postcity. Dabei erfuhren wir mehr über aktuelle Entwicklungen in der Robotik und Mikrobiologie – stets gepaart mit den Mitteln der bildenden Kunst. Installationen, Foto- und Videoarbeiten, die den fehlenden Humanismus im Umgang mit Geflüchteten thematisierten. Generell stand die zunehmende Schwächung von Menschenrechten im Fokus sehr vieler Arbeiten. Das Festival positioniert sich hier stark als Seismograph gesellschaftlicher Entwicklungen. Ein besonderes Highlight waren die Beiträge, die es in die letzte Runde des europäischen Medienkunstpreises STARTS schafften. Ausgezeichnet wurde u.a. ein Brückenbau Amsterdam, der im 3D-Druck-Verfahren geschaffen wurde und im Oktober eröffnet wird.
Bevor es abends mit dem Bus wieder gen Sachsen ging, besuchten wir noch den beeindruckenden Open-Air-Kunst-Parcours Höhenrausch und nahmen beim Abendessen im OK innerlich Abschied von Linz, das nicht umsonst seit 2014 als City of Media Arts Mitglied des Creative Cities Networks der UNESCO ist.
Inspiriert, fröhlich und um viele gute Kontakte reicher hatte uns die Heimat am Sonntagmorgen gegen 3 Uhr wieder.